Bericht Chile/Bolivien 2002, Teil 4

19.03.02 Hochlager – Sturmlager Parinacota

Heute wollen wir unser Lager an die auskundschaftete Stelle verschieben und morgen den Gipfel angehen. Aber zunächst müssen wir Heikes Geburtstag feiern. Die Geschenke werden noch im Schlafsack überreicht. Dann bemühen wir uns, eine größere Anzahl von Geburtstagskerzen (sponsored by Lothar) in der Vulkanasche zum Brennen zu bringen. Als Geburtstagstorte muß ein Topf Mousse au Chocolat herhalten. Das Hauptgeschenk ist ein kleiner Teddybär von Jana, der nach einigem Abwägen auf den Namen Juanito getauft wird. Gegen halb 12 Uhr steigen wir auf und sind nach etwa anderthalb Stunden an unserem Platz für das Sturmlager 300 Höhenmeter weiter oben. Die Plattformen für die Zelte müssen wir aber erst noch präparieren – mangels Schaufeln mit Eispickeln und Kochtöpfen. Für unsere drei Zelte ist der Platz aber knapp. Am Ende können wir alle Zelte gut verankern, was auch nötig sein wird.

Den Rest des Tages verbringen wir mit Essen, Schneeschmelzen und „Fernsehen“. Außerdem bereiten wir unsere Rucksäcke für den morgigen Gipfeltag vor. Da wir um 430 Uhr aufstehen wollen und die Sonne auch schon kurz vor 19 Uhr untergeht, verziehen wir uns frühzeitig in die Schlafsäcke. Schon bald nach Einbruch der Nacht fängt es an, windig zu werden. Auch die Windrichtung hat gewechselt. Der Himmel ist zwar noch klar, aber ein Wetterwechsel deutet sich an.

20.03.02 Sturmlager – Gipfel - Hochlager Parinacota

Der Wind hält die ganze Nacht an. Ein richtiger Sturm ist es nicht, aber es weht jetzt genau aus unserer Aufstiegsrichtung. Um 430 Uhr mache ich mich schon mal marschfertig. Mit dem Teekochen wird es wegen des Windes erst mal nichts. Auch sonst ist es in den anderen Zelten ruhig. Ich ziehe mich noch mal ins Zelt zurück und hoffe, daß der Wind nach Sonnenaufgang (kurz nach 7 Uhr) nachläßt. Lothar schläft auch noch weiter. Gegen halb 8 Uhr höre ich draußen Stimmen. Als ich rausgucke, sehe ich Tovo und die Mädels starten. Heimo ist als kleiner Punkt schon weit oben sichtbar. Lothar und ich gehen dann auch los – man hatte uns schon weit voraus und nicht mehr im Zelt vermutet. Die Sonne ist inzwischen aufgegangen, aber der Wind bleibt stark und bläst eine Menge Schnee vor sich her. Auf dem ersten Stück bis etwa 5500 m ist der Firn hinreichend hart. Danach wird es steiler, wobei aber trotzdem viel Triebschnee liegt. Das Steigen erfolgt nach dem Prinzip: „Ein Schritt vorwärts – zwei zurück“. Tovo geht den Gipfelhang im Gegensatz zu Heimo direkt an, und außer Lothar folgen wir ihm. Mir wird klar, daß ich den Gipfel bei meinem Tempo und dem Krafteinsatz wohl nicht erreichen werde und drehe bei etwa 5600 m um. Außerdem fürchte ich um meine großen Zehen, die ich seit dem Morgen nicht richtig warm bekommen habe. 50 m weiter unten spreche ich kurz mit Heike und Jana, die dort eine Pause machen. Lothar ist inzwischen auch eingetroffen. Ich steige weiter zum Lager ab, wobei mich meine Entscheidung zur Umkehr inzwischen ärgert. Das Wiederumschalten auf Aufstieg – wenigstens zu Trainingszwecken – klappt aber auch nicht. Also steige ich weiter runter und beobachte die anderen. Lothar quert den Hang wie Heimo nach rechts und hofft, einen vermuteten weniger steilen Grat zu erreichen. Jana und Heike bleiben bei der Direktvariante. Inzwischen sind auch Wolken aufgezogen. Der Gipfel bleibt zwar größtenteils sichtbar, aber die Leute brauchen ja auch Zeit, um wieder herunterzukommen. Am späten Vormittag sehe ich Heike, Jana und Lothar absteigen. Kurz nach 12 Uhr sind die drei wieder im Lager. Bei Tovo sieht es auch aus, als wolle er zurückkommen, aber das ist wohl ein Irrtum, denn er verschwindet im Gipfelbereich. Später steigt noch jemand vom Gipfel runter: Tovo oder Heimo? Eigentlich hat Heimo ja 2,5 Stunden Vorsprung. Es ist aber Tovo, der es bis zum Kraterrand geschafft und Heimos Spuren gefunden hat. Die beiden haben sich im Nebel wohl knapp verfehlt. Hoffentlich behält Heimo die Orientierung. Jetzt ist nur noch Heimo unterwegs. Nach Tovos Aussage kann da oben nicht viel passieren, aber etwas Gedanken machen wir uns schon. Schließlich ist das Wetter in den letzten Tagen – außer gestern – am Nachmittag immer schlecht geworden. Schließlich taucht oben ein schwarzer Punkt auf, und gegen halb 4 Uhr ist auch Heimo wieder da. Wahrscheinlich hat er als einziger den Gipfel erreicht. Auch er berichtet von einer weitläufigen Landschaft im Gipfelbereich. Es sei anstrengend gewesen ohne Ende... Nach einer kurzen Erholungspause machen wir uns ans Einpacken, da wir heute noch in unser geschützteres Hochlager auf 4900 m absteigen wollen. Auch die Entwicklung des Wetters legt das nahe. Der Wind hat zwar nachgelassen – beim Zeltabbau ist es sogar windstill – aber in der Ferne zucken die ersten Blitze. Wir sind auch relativ schnell wieder unten und bauen die Zelte auf. Heike bringt von unterwegs einen Topf mit Schnee mit, denn die Schneegrenze liegt inzwischen etwas höher. Zum Teekochen schaffen wir es aber nicht mehr, denn es fängt an, auch bei uns zu gewittern – mit Hagel, der bis in die Nacht andauert. Zum Abendbrot essen wir die schon am Vortag geschmierten Brötchen und zum Trinken gibt es tagsüber gewonnenes Schmelzwasser, auch wenn das Schneeschmelzen im Sturmlager wegen des Windes nicht so erfolgreich war. Nachts hört der Niederschlag auf, und es wird wieder klar.

21.03.02 Hochlager Parinacota - Zwischenlager

Pünktlich um 8 Uhr scheint die Sonne aufs Zelt, und der angefrorene Schneematsch fängt an zu tauen. Da für heute außer dem Abstieg ins Zwischenlager nichts weiter ansteht, lassen wir es ruhig angehen. Außerdem können so die Zelte trocknen. Mit Benzin brauchen wir durch die Vorräte im Lager unten nicht mehr zu sparen, und so gibt es Tassensuppen (sponsored by Heike) und Tee. Wir bummeln aber so lange, daß es sich schon wieder eintrübt, als wir absteigen. Weiter unten bin ich plötzlich – als erster laufend – allein. Nur Jana taucht noch auf. Die anderen wollen fremden Spuren folgen und versuchen, eine Abkürzung zu finden. Jana geht dann auch noch einen direkteren Weg, während ich den Fahrspuren im unteren Teil unserer Aufstiegsroute folge. Auf diesem Weg kommt man ganz gut voran, und so bin ich auch als erster am Lagerplatz. Es hat inzwischen angefangen zu graupeln, so daß ich schnell mein Zelt aufbaue. Jana und die anderen sind inzwischen auch eingetroffen und schaffen es gerade noch rechtzeitig, in die Zelte zu verschwinden, denn es gewittert mal wieder. Eine Regenpause nutzen wir, um unsere deponierte Ausrüstung (Wasser, Benzin, Verpflegung und Bier (!)) zu bergen. Dann regnet, schneit oder graupelt es weiter. Die Temperatur liegt im Plusbereich, so daß nur Schneematsch liegen bleibt. Wir bleiben in den Zelten und essen Abendbrot, lesen oder schreiben Tagebuch. Allerdings muß ich noch mal raus, da Lothar und ich nur Brötchen, aber keinen Belag bei uns im Zelt haben. Bei Heike und Heimo kann ich ein paar Scheiben Schnittkäse erbeuten. Dann lesen wir noch, bis es dunkel wird. Gegen 20 Uhr hat sich das Gewitter wieder verzogen.

22.03.02 Zwischenlager - Lago Chungará

Am frühen Morgen ist es zwar noch stark bewölkt, aber um halb 8 Uhr scheint die Sonne auf die Zelte. Wir machen uns einen ruhigen Vormittag und holen erst mal das etwas spärlich ausgefallene Abendbrot nach. Außerdem müssen wir möglichst viel futtern, da wir den Rest sonst zu schleppen haben. Wir wollen ja morgen die Rückreise antreten. Also gibt es Bratkartoffeln und Rührei (aus der Tüte) für alle und zum Nachtisch Mousse au Chocolat sowie für jeden eine Büchse Bier. Danach marschieren wir mit immer noch schwerem Gepäck zu unserem Lagerplatz am Chungará-See. Dabei müssen wir uns etwas beeilen, denn es droht bloß mal wieder ein Gewitter. Das läßt uns aber diesmal Zeit für den (etwas hektischen) Zeltaufbau, aber auch zum Kochen. über den See kommt Regen angezogen, der sich aber als harmlos herausstellt. Er hört auch noch vor Sonnenuntergang wieder auf, so daß wir draußen quatschen und interessante Wolkenbildungen bei intensivem Abendrot fotografieren können. Nachts können wir wieder einen prachtvollen südlichen Sternenhimmel betrachten.

23.03.02 Lago Chungará - Arica

Hier unten am Chungará-See scheint die Sonne schon kurz nach 7 Uhr auf die Zelte. Wir stehen langsam auf und kochen viel Tee, da das restliche Benzin weg muß. Da trotzdem noch viel da ist, fackeln wir den Rest in alten Büchsen ab. Auf dem Wasser treibt sich wieder jede Menge Geflügel rum und am Ufer grast eine Herde Vicuñas. Philipe mit dem Kleinbus ist überpünktlich und schon da, als wir noch dabei sind, unsere Zelte abzubauen. Gegen 10 Uhr geht es dann los. Philipe muß sich zwischendurch noch ein paar Mal erfrischen, da ihm die Höhe (4600 m!) zu schaffen macht, und es auch eine Weile dauert, bis es wieder vom Altiplano runter geht. Zwischendurch machen wir aber noch einige Fotopausen, um unter anderem auch den Pomerape abzulichten. Diesen „Zwilling“ des Parinacota hatten wir noch gar nicht gesehen, da er auf der anderen Seite unserer Aufstiegsroute liegt. Auch im fast verlassenen Dorf Chucuyu wird noch mal ausführlich fotografiert. Kurz vor der „alternativen“ Hütte von Alexis gibt es ein Rasthaus, wo wir Mittag essen. Es gibt leckeres Pollo mit Reis und Kartoffeln. Weiter unten auf etwa 2000 m fahren wir durch eine Zone mit Kandelaber-Kakteen. Auch hier halten wir für ein paar Fotos an. Kurz vor Arica fahren wir dann wieder an den alten Geoglyphen aus der Vorinkazeit vorbei. Um 1530 Uhr sind wir dann auf dem Busbahnhof in Arica. Wir verabschieden uns ausführlich von Philipe. Dieser hatte ein besonderes Auge auf Heike geworfen und schenkt ihr zum Abschied einen kleine Plüschhund. Jetzt hat Juanito einen Spielkameraden, der natürlich auf den Namen „Philipe“ getauft wird. Unser Bus soll um 18 Uhr losfahren. Wir wollen noch nicht direkt nach Santiago fahren, sondern morgen noch mal in Chañaral am Pazifik abhängen - etwa 300 km südlich von Antofagasta. Vorher müssen wir noch mal Dollars tauschen, denn Pullman-Bus Arica nimmt keine Kreditkarten. Lothar geht duschen (nur ein kalter Wasserstrahl für 600 Pesos) während Heike im Internet surft. Sie erhält eine Nachricht von Axel, der längere Zeit auf dem patagonischen Inlandeis unterwegs war. Wir können uns in Santiago treffen, da er auch auf der Heimreise ist. Axel war schon 1999 auf unserer Tour zum Khan Tengri im Tien Schan dabei (und auf dem Gipfel). Gegen 1730 Uhr fangen wir an, unser Gepäck einzuchecken. Da man hier große Angst hat, irgendwelche tropischen Fruchtfliegen (Arica liegt auf 18 Grad Süd) in den Süden einzuschleppen, treibt man hier einen ziemlichen Aufwand. Besonders penibel sind die Kontrollen aber trotzdem nicht, kosten aber noch mal 100 Pesos. Während der Fahrt nach Süden gibt es noch zwei Kontrollen, bei denen aber nur das Handgepäck durchleuchtet wird. Bei der zweiten Kontrolle interessiert es aber keinen, daß ich meinen kleinen Rucksack auf dem Rücken lasse. Beim Einchecken war bekannt geworden, daß wir bergsteigen waren. Folgerichtig kommt als erster Videofilm im Bus „Vertical Limit“.

24.03.02 Chañaral

Als wir morgens im Bus aufwachen, sind wir 70 km vor Chañaral. Kurz nach 8 Uhr sind wir am Ziel. Ein Frühstück im Bus bekommen wir nicht mehr, das wird in Chañaral erst eingeladen. Wir trinken erst mal einen Tee von einem fliegenden Händler vor dem Busterminal des kleinen Ortes. Jana und Tovo ziehen zur Erkundung los und kommen mit der Information zurück, daß die Tourismus-Information geschlossen hat und es keine sinnvolle Gepäckaufbewahrung gibt. Später bekommt Heike heraus, daß wir unser Gepäck in einem Restaurant in der Nähe vom Busbahnhof lassen können, wo es bekanntermaßen guten Fisch gibt. Außer Lothar und mir waren alle schon mal hier. Zu der Gaststätte gehen wir dann auch und essen gleich noch ein etwas frühes Mittag. Die Goldmakrele ist wirklich gut. Danach geht es an den Strand. Es stehen zwar ein paar Warnschilder rum, aber ein kurzes Bad wird schon gehen. Außerdem baden hier auch andere. Weiter südlich liegt der Hafen und nördlich mündet ein Fluß, der infolge einer stromaufwärts gelegenen Kupfermine eine Menge Kupfersalze führt. Der Sand sieht dort aus der Entfernung wie eine grüne Wiese aus. Das Wasser ist hier auf 26 Grad Süd noch warm – mit schönen Wellen. Die Sonne, die erst so gegen 10 Uhr die Wolken durchdrungen hat, scheint jetzt intensiv. Abends werden einige, mich eingeschlossen, einen Sonnenbrand haben. Ansonsten herrscht Ebbe, und wir können auch keine Änderung des Wasserspiegels feststellen. Nur der tote Pinguin, den Tovo angeschleppt hat, wird manchmal etwas weiter an den Strand getragen. Ansonsten waschen wir uns noch schnell die Haare mit Mineralwasser aus 5-l-Kanistern, um nicht wie die Kleinen Grünen Männchen nach Hause zu kommen. Nach dem Strandbesuch setzen wir uns an die Plaza und sehen der Jugend beim Skateboarden zu. Einige Münzsammler beglücken wir mit ein paar Euro-Centmünzen. Später besichtigen wir noch den Leuchtturm, bevor wir zum Busbahnhof zurückkehren. Das Gepäck war im Restaurant gut aufgehoben, das jetzt voll ist, weil ein Fußballspiel übertragen wird. Am Busterminal essen wir vorsichtshalber noch mal Abendbrot. Es gibt Empanadas und Bier, das wir vorsichtshalber im Dunkeln in einem alten Fischerboot am Strand zu uns nehmen (Alkohol in der öffentlichkeit...). Als wir im Boot sitzen (außer Heimo, der auf das Gepäck aufpaßt) kommen drei Busse, von denen zwei nach Santiago fahren. Heike hatte schon in Arica unsere Weiterfahrt gebucht. Nach dem Abendbrot laden wir unser Gepäck ein und fahren gegen 2015 Uhr los. Im Bus gibt es auch noch ein Abendbrot, das aber nur aus einem Brötchen besteht.

25.03.02 Santiago de Chile

Gegen 730 Uhr weckt mich der Beifahrer, denn es gibt Frühstück. Bis Santiago ist es nicht mehr weit. Draußen hat sich die Landschaft gewandelt: Im Gegensatz zu den fast vegetationslosen Hochflächen der Atacama wächst jetzt wieder überall etwas, auch wenn Kakteen darauf hindeuten, daß es immer noch trocken ist. Gegen 9 Uhr fahren wir in Santiago ein und sind bald am Busbahnhof San Borja – ganz in der Nähe der Busstation, von der wir abgefahren waren. Heike ruft Nina, Axels Freundin in Santiago, auf dem Handy an und erfährt, daß Axel auch gerade aus Patagonien in Santiago eingetroffen ist. In einer halben Stunde wollen sie uns auf dem Busterminal abholen. Ich erkunde kurz das Einkaufszentrum, das an den riesigen Busbahnhof (56 „Bahn“steige) angeschlossen ist und suche vor allem Geldautomaten. Als ich zurückkomme, sind Nina und Axel schon da. Wir begrüßen uns erst einmal, dann gehen Heike und ich noch mal los, um etwas Geld mit der ec-Karte zu ziehen. Axel bleibt noch eine Woche in Santiago und kann das Restgeld verbrauchen, wenn etwas übrig bleibt. Danach fahren wir mit zwei Taxis zu Ninas Wohnung, wo wir das Gepäck auf dem Balkon abladen. Nach einem Kaffee fahren wir mit dem Bus ins Zentrum, um einen kurzen Stadtrundgang zu machen. Nina führt uns zunächst auf den zentralen Platz vor der Kathedrale. Diese besichtigen wir von innen (schön kühl!) und laufen danach zur Moneda. Hier am Präsidentensitz kann man einen Innenhof besuchen. Viel zu sehen ist aber nicht, da ringsum gebaut wird.

Inzwischen haben wir etwas Hunger bekommen, worauf uns Nina zu einem Fischmarkt mit vielen angeschlossenen Fischrestaurants führt. Zwischen den Restaurants herrscht ein heftiger Konkurrenzkampf. In einem findet schließlich unser Abschiedsessen statt. Die meisten entscheiden sich für Reinada, einer chilenischen Spezialität (sehr gut!). Zurück in Ninas Wohnung packen wir unsere Sachen, denn für 19 Uhr haben wir die Taxis bestellt (für zweimal 8000 Pesos – vorher ausgehandelt). Den Rest der Pesos übernimmt Axel. Das erste Taxi ist auch pünktlich – das zweite muß erst rantelefoniert werden. Der Montagabendverkehr in Santiago ist dann etwas zäh. Die vielen Busse behindern uns, so daß das andere Taxi vor uns ankommt, obwohl es später abgefahren ist. Die Abfertigung im Flughafen verläuft freundlich und unkompliziert. Kurz vor 22 Uhr starten wir zu unserer ersten Etappe nach Atlanta. Da der Flug anfangs etwas unruhig ist, wird das Abendbrot verspätet serviert.

26.03.02 Atlanta

Eine Stunde vor der Landung in Atlanta gibt es Frühstück. Als wir die Westküste Floridas entlangfliegen ist es immer noch dunkel. Die Landung in Atlanta ist diesmal weich – die Delta- Piloten können es also noch. Das Aus- und Wiedereinchecken des Gepäcks verläuft problemlos. Danach beginnt eine lange Wartezeit, da wir erst kurz vor 18 Uhr weiterfliegen. Den Rest unseres fast zehnstündigen Aufenthaltes verbringen wir im Bereich der Imbißstände. In die Stadt zu fahren hat keiner Lust, da es draußen regnet. Also lesen und schlafen wir und essen Mittag beim Chinesen. Gegen 16 Uhr machen wir uns auf zu unserem Gate in dem weitläufigen Gebäude. Die Boeing 767 nach Frankfurt ist angenehmerweise nicht voll besetzt, und fast pünktlich fliegen wir ab.

27.03.02 Frankfurt/Main - Jena

Kurz nach 8 Uhr und nach einer Warteschleife landen wir auf dem Frankfurter Flughafen. Die Sonne scheint, aber es ist kalt. Wir sind alle in Sandalen unterwegs, Heike sogar ohne Socken. Die Leute vom Zoll erzählen was von 0°C... Wir trinken noch gemeinsam ein Bier auf dem Bahnhof und verabschieden Lothar nach Freiburg. Er hatte sich mit der Urlaubsplanung etwas vertan und muß heute noch arbeiten. Etwas später fährt Heimo über Nürnberg nach Freiberg. Mit Heike fahren wir dann mit der S-Bahn zum Frankfurter Hauptbahnhof, wo wir uns von ihr verabschieden. Dann nehmen Jana, Tovo und ich den ICE nach Weimar, von wo aus wir nach einer Dreiviertelstunde und einem Döner nach Jena weiterfahren. Zu Hause angekommen springe ich erst einmal unter die Dusche und habe danach ein Problem: Der Sonnenbrand aus Chañaral hatte zwar nachgelassen, aber nun juckt mir so das Fell, daß ich vorläufig nichts machen kann. Eigentlich wollte ich mir was zum Abendbrot kaufen gehen. Nach einer halben Stunde ziehe ich mir einen kratzigen Pullover an und bin wieder aktionsfähig.


Teil 3
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